Beitrag von René Ramcke
Beitrag von René Ramcke

René ist Rankingdocs Co-Founder und Spezialist für datengetriebene SEO. Bei René dreht sich alles um KPIs und Performance, damit jede SEO-Kampagne zu einem messbaren Erfolg wird.

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Deutschland und die deutsche Wirtschaft stehen für einen starken Mittelstand und eine starke Autobranche. In manch einem verschlafenen deutschen Städtchen wirkt ein Unternehmen, das in seiner Nische die weltweite Nummer 1 ist, dem Großteil der jüngeren Menschen hierzulande jedoch gänzlich unbekannt.

Gerade zu Zeiten des Fachkräftemangels stellt eine starke digitale Sichtbarkeit und ein starkes digitales Brandbuilding einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil im Kampf um die spärlich vorhandenen Mitarbeiter und Nachwuchskräfte dar.

Die Automobilindustrie ist gemessen am Umsatz der mit Abstand größte und bedeutendste Industriezweig in Deutschland und hat folglich eine sehr hohe Bedeutung für den deutschen Wohlstand und Beschäftigung.

Deshalb haben wir uns die großen Automobilzulieferer in Deutschland einmal näher angeschaut und auf SEO wie Website geprüft und das war das schockierende Ergebnis:

  • Fast alle Firmenwebsites erinnern uns an die späten 90er Jahre. Einige waren nicht einmal mobile Responsive – Webdesign Blutgrätsche!
  • Über die Hälfte der Automobilzulieferer kommt nicht über eine Sichtbarkeit von 0,3 (Sistrix SI) hinaus – digital komplett unsichtbar!
  • Fast jedes Café um die Ecke hat einen stärkeren Social Media Auftritt als die global führenden Automobilzulieferer.
  • Die meisten Karriereportale fungieren eher als Mahnmal, statt die Arbeitgebermarke effektiv zu kommunizieren.
  • Jeder nebenberufliche Blogbetreiber produziert mehr Content als die Karriereportale der Automobilzulieferer. 
 

Die Automobilzulieferer bekommen online die PS nicht auf die Straße.

Besonders COVID-19 lehrt uns aktuell, dass der Shift in die Online-Welt keine Zukunftsvision sondern Realität ist.

Wer bislang über Präsenz-Messen Kunden und Mitarbeiter gewinnt, muss Lösungen finden, denn eins ist klar: Auch nach Überwinden der Pandemie wird die Offline-Welt eine andere sein.
René Ramcke
Geschäftsführer von Rankingdocs

Wer ist eine starke und digital sichtbare Employer Brand?

Um zu prüfen, wer es richtig macht, wagen wir einen Blick auf die monatlichen Suchvolumen in der Suchmaschine Google. Das monatliche Suchvolumen gibt an, wie oft der korrespondierende Suchbegriff durchschnittlich im Monat gesucht wird.

Wir haben die monatlichen Suchvolumen für Karriere-Suchanfragen der Automobilzulieferer recherchiert, um einschätzen zu können, wie die aktuelle Nachfrage ist. Um die Zahlen vergleichen zu können, haben wir in einem nächsten Schritt die gleiche Suchanfrage für Unternehmen anderer Branchen recherchiert.  

Suchanfrage Automobilzulieferer Monatliches Suchvolumen
Mann und Hummel Karriere 310
Leoni Karriere 470
Hella Karriere740
Eberspächer Karriere770
Dräxlmeier Karriere850
Freudenberg Karriere890
Knorr-Bremse Karriere1.000
Brose Karriere1.000
Mahle Karriere2.400
Schaeffler Karriere2.400
ZF Karriere3.900

Das monatliche Suchvolumen manifestiert, dass die großen Automobilzulieferer, die teilweise deutlich mehr als 10.000 Mitarbeiter beschäftigen und dementsprechend einen hohen Bedarf an Nachwuchs haben, nicht signifikant als potenzieller Arbeitgeber bei Google gesucht werden.

Um dies vergleichen und einordnen zu können, haben wir die Karriere-Nachfrage bei Google von Unternehmen anderer Branchen recherchiert.

Suchanfrage beliebte Brands Monatliches Suchvolumen
n26 Jobs 1.600
About You Jobs3.100
Edeka Karriere3.500
Adidas Jobs3.500
enbw Karriere4.100
BMW Karriere15.000
Daimler Karriere24.400
Porsche Karriere27.400

Das monatliche Suchvolumen bestätigt, dass der Großteil der Automobilzulieferer Karriere-seitig noch einiges an Potenzial liegen lässt. 

Während junge Unternehmen, wie About You und n26, die noch keine 10 Jahre am Markt bestehen, das Interesse von potenziellen Bewerbern wecken, haben viele Traditionsunternehmen wie Mann und Hummel, Leoni oder Hella das Nachsehen.

Und das, obwohl das Thema Automobil Karriere-seitig sehr interessant ist, wie BMW, Daimler und Porsche zeigen.

Wer offline ist, verliert

Die ARD/ZDF-Onlinestudie 2020 fand heraus, dass über 97% der 14-29 Jährigen täglich online sind und das für etwa sechseinhalb Stunden. Demnach verbringen die jungen Talente praktisch mehr Zeit online als mit dem eigenen Partner.

Junge wie ältere Mitarbeiter werden heutzutage folglich online gewonnen. Ein Blick auf die Karriereseiten bzw. -Portale zeigt, dass die meisten Automobilzulieferer dies noch nicht ganz verstanden haben. 

Oftmals kann man die Ansprechpartner nur per Mail oder Telefon erreichen. Mal ehrlich, welcher junge Mensch weiß heute noch was eine E-Mail oder ein Telefon ist? Sie wollen Ihrem Arbeitgeber bei TikTok, Instagram oder Snapchat eine DM (Direct Message )schicken oder per Livechat auf der Website mit den Ansprechpartnern kommunizieren.

Die meisten Automobilzulieferer haben auch einen “News” oder “Aktuelles” Bereich, in dem aktuelle Meldungen von und mit dem Unternehmen kommuniziert werden. Hier werden jedoch eher lieblose Pressemitteilungen veröffentlicht, ohne Fokus auf SEO oder echten Mehrwert für die Leser.

Doch was bedeutet dieser Mangel an guten Inhalten und die mangelnde Sichtbarkeit für die Automobilzulieferer?

Wenn die jungen Talente und potenziellen Mitarbeiter nicht direkt auf der Website der Unternehmen gezielt nach dem Ausbildungs- bzw. Stellenangebot schauen, bestehen nur sehr wenige Möglichkeiten, Touchpoints mit ihnen zu generieren. Wer möglichen Mitarbeitern bzw. Azubis nicht online begegnet, vergibt wertvolle Chancen, in die Berücksichtigung dieser zu fallen.
Sebastian Weidner
Geschäftsführer von Rankingdocs

Warum ist es überlebenswichtig, guten und unterhaltsamen Content zu haben?

Der neue “Beruf” Influencer manifestiert, dass Menschen gerne am Leben anderer teilhaben und unterhalten werden möchten. Wir konsumieren tagtäglich Content, um unsere Bedürfnisse nach Informationen und Unterhaltung zu befriedigen.

Die jungen Menschen sind demnach interessiert und möchten aktiv unterhalten werden und nicht stumpf irgendwelche lieblosen Karriereseiten screenen.

Was bedeutet dies für die Unternehmen?

Als Unternehmen – egal ob Medienbranche, Medizinbranche, Handel oder Industrie – müssen wir heutzutage hervorragend Content produzieren, um sichtbar zu sein. Wer alle Marketing-Kanäle und Content-Kanäle mit nur einer Teilzeitkraft bespielt, hat keine zukunftsfähiges Unternehmen.

Starke Marken wie Adidas, Balenciaga und Apple manifestieren: Menschen lieben Brands. Wer künftig noch seine Vakanzen füllen möchte, muss zu einer starken und online sichtbaren Employer Brand werden. 

Besonders, wenn man kein Unternehmen mit direkten Konsumenten-Kontakt ist, wird es umso wichtiger, starkes Brand-Building zu betreiben, um in die Aufmerksamkeit zu gelangen. Und Brand-Building passiert heute online über starken Content.
René Ramcke
Geschäftsführer von Rankingdocs

Was können die Automobilzulieferer tun, um aufzuholen?

Sie sollten sich bewusst werden, wie wichtig es ist, jetzt in eine nachhaltige SEO- und Content Marketing Strategie zu investieren. Es müssen starke Content-Hubs (Karriere-Blogs) aufgebaut werden, von denen aus die ganzen Online-Kanäle mit Content versorgt werden.

Es sollte nicht einfach “irgendein Content” produziert und veröffentlicht werden, sondern es muss stets kritisch reflektiert werden, warum dieser Content es verdient hat, unter den ersten 10 Suchergebnissen zu sein. 

Der Content muss klaren Mehrwert stiften, unterhalten und sichtbar sein. Er muss die potenziellen Bewerber in jeder Phase des Bewerber-Funnels abholen und auf das Conversion-Ziel (Bewerbung beim Unternehmen) einzahlen.

Fazit

Content ist heutzutage ein Kern-Asset eines jeden Unternehmens. Ein starkes Content Marketing ist kein Cost-, sondern ein Profit-Center, wenn es strategisch umgesetzt wird und ist eine notwendige Bedingung für die Zukunftsfähigkeit eines jeden Unternehmens.

Die hidden Champions der Automobilbranche in Deutschland machen ihrem Namen alle Ehre und verschlafen den Shift in die Online-Welt. Wer jetzt nicht reagiert und in die digitale Sichtbarkeit investiert, wird es künftig immer schwerer haben, den Nachwuchs und somit die Substanz des Unternehmens zu erhalten.

Sie benötigen eine Strategie, um junge Talente online zu erreichen? Kontaktieren Sie uns.