Rankingdocs Studie: Was treibt einen Arbeitgeberwechsel im Gesundheitswesen?

Rankingdocs hat eine der größten unabhängigen Analysen zu Wechselmotiven und Erwartungen medizinischer Fachkräfte im deutschsprachigen Gesundheitswesen veröffentlicht. Die Untersuchung basiert auf über 10.700 ausgewerteten Bewerberprofilen, die in den vergangenen Monaten über digitale Recruiting-Kampagnen und unsere eigenen Matching-Plattformen generiert wurden.

Die Ergebnisse zeichnen ein deutliches Bild eines Berufsmarktes im Wandel – und zeigen, worauf Praxen, Kliniken und MVZ künftig stärker achten müssen.

Teamgeist schlägt Gehalt

Die wichtigste Erkenntnis der Studie ist ebenso klar wie überraschend eindeutig: Team & Zusammenarbeit sind mit Abstand der stärkste Grund für einen Jobwechsel. 72 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber nennen Faktoren wie Zusammenhalt, offene Kommunikation und wertschätzenden Umgang als ihren Hauptmotivator für eine berufliche Veränderung.

Damit liegen zwischenmenschliche Aspekte weit vor klassischen Themen wie Vergütung oder Sicherheit, die insgesamt lediglich 19 Prozent der Personen als primären Wechselgrund angeben.

Im Detail zeigt sich:

Damit bestätigt sich ein Trend, den viele Praxisinhaber aus der täglichen Personalführung kennen: Gute Arbeitsatmosphäre und ein gesundes Miteinander sind die stärksten Magnete für Fachkräfte – und zugleich oft der entscheidende Grund, warum Menschen kündigen.

Vergütung ist wichtig – aber nicht im klassischen Sinne

Natürlich spielt auch die Bezahlung eine Rolle, doch der Blick in die Details zeigt: Es geht den Fachkräften weniger um maximale Gehälter, sondern um transparente, faire und verlässliche Strukturen.

Unter dem Cluster Vergütung & Sicherheit geben:

In Summe ergibt das 19 Prozent aller Wechselmotive – ein relevanter, aber deutlich kleinerer Anteil als häufig angenommen.

Interpretation: Bewerberinnen und Bewerber im Gesundheitswesen wissen, dass Gehälter relativ ähnlich sind. Sie erwarten Fairness und Klarheit, aber sie verlassen ihren Arbeitgeber meist aus anderen Gründen.

Entwicklungsmöglichkeiten werden unterschätzt

Ein weiteres wichtiges Cluster betrifft Entwicklung & Perspektiven. Insgesamt 9 Prozent der Kandidatinnen und Kandidaten nennen diesen Bereich als Hauptgrund für ihren Wechsel.

Darin eingeschlossen sind:

Der Wunsch nach Entwicklung ist also vorhanden – oft jedoch als sekundärer statt primärer Treiber. Für Arbeitgeber ergibt sich daraus eine Chance: Praxen und Kliniken, die klare Entwicklungswege aufzeigen, können sich deutlich vom Markt abheben.

Flexible Arbeitszeiten sind wichtiger als Reputation oder Ausstattung

Im Cluster Planbarkeit & Vereinbarkeit geben 7 Prozent der Bewerber an, dass Themen wie Familienfreundlichkeit oder Work-Life-Balance für ihren Wechsel ausschlaggebend sind. Darunter:

Interessant ist: Das Bedürfnis nach planbaren Arbeitszeiten steigt insbesondere bei Fachkräften über 30 Jahren, also genau dort, wo Praxen häufig Stabilität suchen.

Moderne Ausstattung ist eher ein Bonus

Das Cluster Arbeitsbedingungen & Organisation bildet mit 1 Prozent das Schlusslicht der Motivkategorien.

Innerhalb dieser 1 Prozent gehören jedoch immerhin:

Das zeigt: Ausstattung ist selten ein Wechselgrund, aber oft ein Argument für einen neuen Arbeitgeber, wenn andere Faktoren stimmen.

Wer wechselt? Ein Blick auf Alter, Erfahrung und Beschäftigungsstatus

Die Auswertung liefert auch ein klares Bild der Zielgruppe, die digitale Recruiting-Kampagnen besonders häufig erreicht:

Damit ist der Großteil der Bewerber jung, bereits qualifiziert und aktiv im Berufsleben. Genau diese Personen sind für Praxen besonders wertvoll – aber auch besonders anspruchsvoll.

Wie Bewerber kontaktiert werden wollen

Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Kommunikation. Laut Daten wünschen sich Bewerber:

Der Trend ist eindeutig: Asynchrone Kommunikation gewinnt. Viele Kandidaten möchten zunächst niedrigschwellig ins Gespräch kommen – ohne sofortige Telefonate oder langwierige Bewerbungsprozesse.

Was bedeutet das für Praxisinhaber und Kliniken?

Die Analyse aus über 10.700 Datensätzen zeigt eines besonders deutlich: Der Fachkräftemangel ist kein reines Vergütungsproblem. Er ist ein Führungs-, Kultur- und Strukturproblem.

Entscheidend sind:

Praxen und Kliniken, die diese Faktoren ernst nehmen, verbessern nicht nur ihre Recruitingquote, sondern auch Retention und Arbeitgebermarke.

Fazit

Die Daten aus über 10.700 Bewerberprofilen machen klar: Medizinische Fachkräfte wollen vor allem ein Umfeld, das menschlich, wertschätzend, gut organisiert und planbar ist. Gehalt ist wichtig – aber selten der Grund, warum Menschen gehen. Der neue Wettbewerb im Gesundheitswesen entscheidet sich nicht über Budgets, sondern über Kultur, Führung und Authentizität.

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