Beitrag von René Ramcke
Beitrag von René Ramcke

René ist Rankingdocs Co-Founder und Spezialist für datengetriebene SEO. Bei René dreht sich alles um KPIs und Performance, damit jede SEO-Kampagne zu einem messbaren Erfolg wird.

Inhalte

In der Rankingdocs SEO Top 5 untersuchen wir verschiedene Branchen hinsichtlich ihrer Auffindbarkeit und Sichtbarkeit bei Google. In dieser Top 5 haben wir uns deutsche Parteien genauer angesehen und verraten

  • welche Partei die meiste Sichtbarkeit bei Google vorweist,
  • warum Content Marketing für Politik und Parteien so wichtig ist und 
  • was SPD, Grüne, CDU und Co. tun können, um mehr relevanten Traffic zu erhalten.

Parteien im Sichtbarkeitsvergleich

parteien seo

Im September 2021 finden die Bundestagswahlen statt. Im Zuge dessen haben wir uns angesehen, wie deutsche Parteien in puncto SEO und Content Marketing aufgestellt sind und welche Partei im Sichtbarkeitsvergleich die Nase vorn hat.

Eines sei vorweg gesagt: SEO und Content Marketing scheint bei den deutschen Parteien noch nicht angekommen zu sein. Dabei können gute Suchmaschinenoptimierung sowie strategisch erstellte und aufklärende Inhalte ein mächtiges Marketing-Werkzeug für Parteien sein, um frühe Touchpoints mit potenziellen Wählern zu schaffen und diese durch gute Inhalte zu überzeugen. Besonders zu Zeiten von COVID-19 und Lockdowns sind diese Online-Kanäle enorm wichtig.

Marketing in der Politik sieht zumeist so aus, dass das Parteiprogramm der jeweiligen Parteien zu den Leuten “gepusht” wird (Push-Marketing), sei es über Flyer am Infostand oder über soziale Medien. Durch Google-optimierte Inhalte haben Parteien die Chance, Menschen mit einem konkreten Such- und Informationsbedürfnis frühzeitig abzuholen und durch transparente Informationen und Aufklärungsarbeit zu überzeugen (Pull-Marketing).

Wie relevant dieser Search-Kanal wirklich ist, zeigt die Suchvolumen-Analyse einiger Suchbegriffe, die aktuelle politische Debatten widerspiegeln:

  • “Nord Stream 2” hat ein monatliches Suchvolumen von 70.800 und keine politische Partei rankt auf der ersten Google-Seite.
  • “Klimawandel” hat ein monatliches Suchvolumen von 52.100 und keine politische Partei rankt auf der ersten Google-Seite.
  • “Frauenquote” hat ein monatliches Suchvolumen von 5.800 und keine politische Partei rankt auf der ersten Google-Seite.

In Sachen Sichtbarkeit für häufig gesuchte und für Parteien relevante Keywords herrscht offensichtlich enormer Nachholbedarf. Doch bevor wir evaluieren, was Parteien tun können, um aufzuholen, widmen wir uns zunächst der SEO Top 5.

Das sind die Parteien in Deutschland mit der laut Sistrix Sichtbarkeitsindex höchsten Sichtbarkeit bei Google (Stand 01.03.2021):

  • Platz 1: CDU (1,9)
  • Platz 2: SPD (1,46)
  • Platz 3: CSU (1,36)
  • Platz 4: Die Linke (0,91)
  • Platz 5: Die Grünen (0,88)
Hinweis von Rankingdocs

Die AFD würde sich in der Top 3 ansiedeln, wurde jedoch nicht von uns berücksichtigt und tiefergehend analysiert.

Die CDU hat demnach einen eindeutigen Vorsprung und weist die größte Google-Sichtbarkeit auf. Wir sehen uns genauer an, woran das liegt und ob die CDU wirklich gute SEO betreibt.
Sebastian Weidner
Geschäftsführer von Rankingdocs

Platz 1 im Fokus: Macht die CDU besonders gute SEO?

Die CDU hat im Sichtbarkeitsvergleich die Nase knapp vorn und mit einem SI von fast 2 eigentlich eine beträchtliche Sichtbarkeit bei Google. Positiv anzumerken ist auch die Sichtbarkeit der Partei im Verlauf. Ende 2019 und Anfang 2020 war die Sichtbarkeit noch unter 1, es wurde also deutlich nachgeholt.

Sieht man sich jedoch genauer an, wie diese Google-Sichtbarkeit zustande kommt, stellt man fest, dass die vorhandene Sichtbarkeit vor allem durch Keywords wie

  • Angela Merkel,
  • CDU,
  • CDU Wahlprogramm

sowie weitere Suchbegriffe zustande kommt, die direkt mit der Partei in Zusammenhang stehen. Das ist nicht überraschend. Die CDU-Website wird demnach vor allem von Menschen gefunden, die aktiv nach ihr suchen. Mit einer durchdachten Content-Strategie, beispielsweise in Form eines strategisch konzipierten Blogs, können Menschen erreicht werden, die ein konkretes Informationsbedürfnis haben und vielleicht noch gar keine Berührungspunkte mit der CDU hatten.

Dieses SEO-Potenzial scheint aber in der deutschen Parteienlandschaft noch nicht wirklich wahrgenommen zu werden. Obwohl die CDU also für über 26.000 Keywords bei Google rankt, eine hohe Domain Authority vorweist und weit über 3.000 URLs indexiert sind, ist noch lange nicht das volle Potenzial in Sachen Google-Sichtbarkeit ausgeschöpft.

Parteien sollten sich darum bemühen mit Ihrer Website einen strategischen Content-Funnel aufzubauen. Durch SEO-optimierte informative Inhalte können Besucher durch die organische Suche auf die Partei-Website gelangen. Im weiteren Verlauf des Funnels kann der Besucher dann beispielsweise zum Parteiprogramm weitergeleitet werden.
René Ramcke
Geschäftsführer von Rankingdocs

3 Dinge, die Parteien für mehr Google-Sichtbarkeit tun können

Bei den deutschen Parteien liegt jede Menge SEO-Potenzial brach. Während Social Media breit genutzt wird, können häufig gestellte Google-Suchanfragen zu relevanten Themen nur selten von Parteien bedient werden.

Doch die gute Nachricht ist, dass Parteien hier schnell aufholen können. Die erforderliche Grundlage ist in der Regel vorhanden. Die Websites sind technisch und in Sachen Webdesign auf dem neuesten Stand und die Domain Authority ist hoch. Nun gilt es, die richtigen Inhalt bereitzustellen, um Menschen schon in der frühen Informationsphase in den Partei-eigenen Kosmos zu ziehen.

Mit diesen Tipps können Parteien mehr Sichtbarkeit generieren:

  1. Parteien sollten weniger PDFs nutzen. Einige Partei-Websites, beispielsweise von CDU und SPD, haben ein breites Informationsangebot rund um das eigene Parteiprogramm. Jedoch sind diese Informationen oft als PDF aufbereitet. Das ist nicht optimal für Google, da die Suchmaschine die PDF-Datei nur schwer auslesen kann und sie auf Smartphones nicht ideal dargestellt wird.
  2. Parteien sollten eine klare Content-Strategie mit Schwerpunkt der Aufklärung betreiben, oder einfach gesagt einen strategischen Partei-Blog implementieren. Hier sollte es nicht darum gehen, die eigenen Überzeugungen zu kommunizieren, sondern gut aufbereitete Informationen gemäß der Suchintention bereitzustellen.
  3. Parteien sollten die Indexabdeckung ihrer Websites prüfen. Oft sind tausende Seiten indexiert, jedoch lange nicht alle relevant für Google. Dadurch wird Crawl-Budget verschwendet, was sich negativ auf die Sichtbarkeit der Parteien auswirken kann.